TensideTenside sind eine Klasse von Verbindungen mit einzigartigen Molekülstrukturen, die sich an Grenzflächen oder Oberflächen ausrichten können, wodurch sich die Oberflächenspannung oder die Grenzflächeneigenschaften deutlich verändern. In der Lackindustrie spielen Tenside eine entscheidende Rolle bei verschiedenen Anwendungen, darunter Emulgierung, Benetzung, Dispersion, Entschäumung, Verlauf, antistatische Wirkung und mehr. Sie verbessern dadurch die Stabilität, Anwendungsleistung und Endqualität von Beschichtungen.
1.Emulgierung
In emulsionsbasierten Beschichtungen (z. B. wasserbasierten Beschichtungen) sind Emulgatoren unverzichtbar. Sie reduzieren die Grenzflächenspannung zwischen Öl- und Wasserphase und ermöglichen so die Bildung stabiler Emulsionen aus nicht mischbaren Komponenten. Gängige Emulgatoren sind anionische Tenside (z. B. Natriumdodecylbenzolsulfonat) und nichtionische Tenside (z. B. Polyoxyethylenether).
2. Pigmentbenetzung und -dispersion
Die gleichmäßige Dispersion von Pigmenten in Beschichtungen wirkt sich direkt auf Opazität, Stabilität und Farbleistung aus. Netz- und Dispergiermittel reduzieren die Grenzflächenspannung zwischen Pigmenten und Bindemitteln, fördern eine gleichmäßige Benetzung und stabile Dispersion und verhindern gleichzeitig Agglomeration und Ablagerung.
3. Entschäumung und Schaumkontrolle
Während der Herstellung und Anwendung neigen Beschichtungen zur Blasenbildung, die das Aussehen und die Leistung des Films beeinträchtigen können. Entschäumer (z. B. auf Silikon- oder Mineralölbasis) destabilisieren Schaumstrukturen, minimieren die Blasenbildung und sorgen für eine glatte, fehlerfreie Beschichtungsoberfläche.
4.Nivellierungsverbesserung
Die Verlaufseigenschaft von Beschichtungen bestimmt die Glätte und das Aussehen des getrockneten Films. Verlaufsmittel wirken über zwei Hauptmechanismen:
• Reduzierung der Oberflächenspannung: Sorgt für eine gleichmäßige Verteilung auf Substraten und minimiert Defekte wie Orangenhaut oder Kraterbildung.
• Modulierende Lösungsmittelverdampfung: Verlängert die Fließzeit, sodass sich die Beschichtung vor dem Aushärten ausreichend ausgleichen kann.
5.Antistatische Funktionalität
In der Elektronik-, Verpackungs- und anderen Bereichen können sich Beschichtungen durch Reibung statisch aufladen, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Antistatika (z. B. kationische Tenside) absorbieren Umgebungsfeuchtigkeit und bilden eine leitfähige Schicht auf der Beschichtungsoberfläche. Dies erleichtert die Ladungsableitung und mindert elektrostatische Gefahren.
6.Antimikrobieller und fungizider Schutz
In feuchten Umgebungen neigen Beschichtungen zu mikrobiellem Wachstum, was zu einer Verschlechterung der Beschichtung führt. Antimikrobielle und fungizide Wirkstoffe (z. B. quartäre Ammoniumverbindungen) hemmen die mikrobielle Vermehrung und verlängern so die Haltbarkeit und Lebensdauer der Beschichtung.
7. Glanzverstärkung und Gleitfähigkeitsverbesserung
Bestimmte Beschichtungen erfordern hochglänzende oder glatte Oberflächen (z. B. Möbel- oder Industrielacke). Glanzverstärker und Gleitmittel (z. B. Wachse oder Silikone) verbessern die Filmreflexion und verringern die Oberflächenreibung, wodurch die Verschleißfestigkeit und die Haptik verbessert werden.
Tenside erfüllen in der Beschichtungsindustrie vielfältige Aufgaben, von der Optimierung der Verarbeitungsleistung bis hin zur Verbesserung der endgültigen Filmeigenschaften. Dabei nutzen sie ihre einzigartigen Grenzflächenregulierungsfähigkeiten. Mit der Weiterentwicklung umweltfreundlicher und leistungsstarker Beschichtungen werden neuartige, effiziente und wenig toxische Tenside auch in Zukunft ein Schwerpunkt der Beschichtungstechnologieforschung bleiben.

Veröffentlichungszeit: 11. August 2025