1 Als Säurenebelinhibitoren
Beim Beizen reagieren Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure unweigerlich mit dem Metallsubstrat und gleichzeitig mit Rost und Zunder. Dabei entsteht Hitze und großer Säurenebel. Durch die Zugabe von Tensiden zur Beizlösung bildet sich aufgrund der Wirkung ihrer hydrophoben Gruppen ein orientierter, unlöslicher linearer Film auf der Oberfläche der Beizlösung. Durch die Schaumbildung der Tenside kann die Verflüchtigung des Säurenebels unterdrückt werden. Natürlich werden Beizlösungen häufig Korrosionsinhibitoren zugesetzt, die die Metallkorrosion deutlich reduzieren und die Wasserstoffentwicklung verringern, wodurch die Säurenebelbildung entsprechend reduziert wird.
2 Als kombinierte Beiz- und Entfettungsreinigung
Bei der chemischen Reinigung von Industrieanlagen wird bei ölhaltigen Verschmutzungen zunächst eine alkalische Reinigung durchgeführt, um die Beizqualität sicherzustellen. Anschließend erfolgt eine saure Reinigung. Durch Zugabe einer bestimmten Menge Entfettungsmittel, vorwiegend nichtionischer Tenside, zur Beizlösung können beide Schritte zu einem Prozess kombiniert werden. Die meisten festen Reinigungslösungen bestehen hauptsächlich aus Sulfaminsäure und enthalten eine bestimmte Menge Tenside, Thioharnstoff und anorganische Salze, die vor Gebrauch mit Wasser verdünnt werden. Diese Art von Reinigungsmitteln besitzt nicht nur hervorragende Eigenschaften zur Entfernung von Rost und Zunder sowie zur Korrosionshemmung, sondern entfernt gleichzeitig auch Öl.
Veröffentlichungszeit: 29. August 2025